AminoSkin Cycling Team – Rennbericht Velo Challenge Hannover.

„5.00 Uhr ging der Wecker. Nach dem erquickenden Gang ins Bad gabs ein schnelles aber nährstoffreiches Frühstück, eine ordentliche Portion AminoSkin auf die Beine, bevor es 5.45 Richtung HBF Bielefeld und um 6.24 mit dem RE gen Hannover ging. Rechtzeitig zur letzten Möglichkeit die Startunterlagen um 8.00 eingesammelt und ab auf die Straße die Müdikgeit aus den Beinen fahren. Schon vor dem Start wurde klar, dass es windig wird, eine ordentlich steife Brise kam stetig über den Maschsee hinein. Immerhin hatten wir das Glück, dass es nicht regnen sollte und zuminest zeitweise sonnig war.

Nach dem Start gab es die übliche Unruhe in so einem großen Feld und es war fast unmöglich sich günstig zu platzieren. Doch nach einigen Abkürzungen über Fußgängerwege war ich im zweiten drittel des Feldes angelangt und es ging ganz gut Richtung erstes Drittel nach vorne. Nachdem die Anfangsphase doch sehr hektisch war, hatte sich das Feld auch einigermaßen beruhigt, auch begünstigt durch den Wind. Dann kam es allerdings an einer Verkehrsinsel, ca. 10 Fahrer vor mir, zu einem größeren Sturz und das Feld teilte sich. Anschließend bildeten sich viele kleine Grüppchen, aber ich wollte unbedingt wieder nach vorne. Dazu tat sich dann eine dreier Gruppe auf, mit einem Banausen von Strassacker und noch einem Kölner Vereinsfahrer ging es dann gegen den Wind und die Tempobolzer im vorderen Feld. Wir gaben mächtig Druck auf die Pedale und konnten auch einige Gruppen wieder einsammeln, fuhren aber weiter zu dritt unser Tempo und so blieben wir dann auch zu dritt bis zum ersten Hügel. Dort konnte ich mich dann lösen und schloss zu einer weiteren großen Gruppe nach vorne auf. Insgesamt war das Rennen bis dahin durch den Wind bretthart und auch mit einem hohen Tempo gefahren. An der Kuppe wurde die Verpflegung geflissentlich ignoriert und es ging in den weiteren hügeligen Verlauf. In der Gruppe konnten wir uns schnell verständigen und zogen mit ca. 10 Mann einen gut funktionierenden Kreisel auf.

Allerdings kam dann das, was man wohl als ‚Rookie-mistake‘ kennt, ich hatte nicht genug gegessen und getrunken und wie ich eben noch von dem geflissentlichen Ignorieren der Verpflegung schrieb, so sollte ich das bei ca. Kilometer 70 bitter bereuen. Als es Richtung zweitem Hügel ging, kam der gefürchtete ‚Hungerast‘ und ich musste die Gruppe ziehen lassen. Zu den obligatorischen nadelstichartigen Krämpfen addierte sich der Kampf mit dem Wind und ich nahm die Beine erstmal hoch…Das Positive an der Sache, da ich nun alleine unterwegs war und im Bummeltempo auf die nächste Gruppe wartete konnte man die Atmosphäre richtig genießen. Überall wo Leute waren, wurde einem zugejubelt und die Laola von mir freudig erwiedert. Jedermannradsport wird hier in der Region wirklich toll zelebriert!

Nach dem letzten welligen Abschnitten wurde ich dann von einer großen Gruppe aufgefahren und habe mich gleich ganz hinten einsortiert und bis ins Ziel nur noch ‚gelutscht‘. Im Zielsprint wollte ich dann nochmal anziehen, aber mein linker Quadrizeps dankte es mir mit einem mächtigen Krampf, so dass der Sprint der Gruppe von hinten zu genießen war. Im Ziel gabs dann jede Menge Wasser und die Trikotasche wurde mit reichlich Bananen und Müsliriegeln angefüllt. Als dann die Jungs von MerkurDruck und Co. schon frisch geduscht durch den Zielbereich flanierten, war klar, dass vorne ne Fabelzeit gefahren wurde. Knapp 42km/h von der Spitze bei dem Wind, chapeau und Gratulation an die Sieger und auch alle Ankommer, denn das war heute nicht leicht!“

Teamfahrer Florian Kuhlmann (16.06.13).

„Dieses Jahr gehörte die Velo-Challenge erstmalig zur Jedermann Rennserie des „German Cycling Cup“. Sportlich gesehen auf jedenfall eine Aufwertung des Rennens. Um 9:25h erfolgte der Startschuss und wie es bei großen Jedermannrennen so ist, gings gleich richtig zur Sache. Aus dem Stand hoch auf Tempo 50, gepaart mit den üblichen Positionskämpfen. Die folgenden Kilometer über Hemmingen, Harkenbleck, Pattensen, Gestorf und Mittelrode sind schnell erzählt: Immer wieder Wechsel zwischen Tempo 30 und 50. Also antreten, beschleunigen und wieder abbremsen. Je nach dem, ob jemand Führung fahren wollte oder nicht.

Hinter Mittelrode änderte sich die Situation, da es im vorderen Teil des Feldes einen Sturz gab und der Wind sehr stark wehte, waren somit beste Bedingungen für eine Windkante geschaffen. War das Rennen vorher hart , dann wurde es jetzt hammerhart. Es entstand eine 500m lange auf dem weißen Strich des rechten Straßenrand fahrende Einerreihe, in der immer wieder Löcher entstanden, die es zu Stopfen galt. Als die Spitze in Eldagsen einfuhr bildete sich eine ca. 150 Mann große Spitzengruppe die auch den ersten Berg zur „Holzmühle“ in Angriff nahm. Vorne heraus immer wieder einzelne Attacken, die aber immer wieder zugefahren wurden.

Weiter ging es hügelig über Coppenbrügge, Bad Münderbis nach Messekamp ohne große Vorkommnisse. Und ab ging es in den Deister rein. Bislang ging meine Devise auf bis zum Deister „relativ“ kräftespend zu Haushalten aber auf einem Schlag war alles anders. Beim Umschalten aufs kleine Kettenblatt flog meine Kette ab und ich mußte mich von der jetzt noch ca. 100 Mann starken Spitzengruppe verabschieden. Ich versuchte noch mit aller Macht an die Gruppe noch zu kommen um ihr den Nienstätter Pass gemeinsam zu bewältigen. Am Ende fehlten mir vielleicht noch 15 Meter. Wie sagt der Volksmund, manchmal fehlen nur wenige cm über Sieg und Niederlage. Also nahm ich den Nienstätter Pass und die nächsten 10-15km allein in Angriff bis eine ca 30 Fahrer große Gruppe mich einholte.
Die der Fahrt über Redderse, Gehrden und Ronnenberg bekam ich einige Krämpfe, da hat leider die überhastete vergebliche Aufholjagt doch Spuren hinterlassen, also hieß das Motto jetzt, durchhalten und durchbeißen.

Auf den letzten 20km bis zum Maschsee passierte dann erwartungsgemäß nicht mehr viel. Am Maschsee angekommen, begannen dann die Spielereien für den „Zielsprint“. Ja, auch um Platz 100 wird noch gesprintet! Es geht ja schließlich um für manch einen Fahrer um die Ehre. Die gesamte Breite der Straße wurde genutzt. Und so kam es wie es kommen mußte, mit ungefähr 50 km/h, 300Meter vor dem Ziel tuschierten sich vor mir 2-3Fahrer. Es kam zum Sturz, wobei ich auch nicht mehr ausweichen konnte und der darauf folgende Fahrer auch noch mit voller Wucht, mich und mein Rad mitnahm.

Im Endeffekt hatte ich einen gebrochenen Carbonrahmen, Hautschürfenungen an sämtlichen Körperstellen und eine Solo-Ziel Einfahrt. Wobei ich mit meinen 139 Platz durchaus zufrieden bin.“

Teamfahrer Marco Krebs (16.06.13).

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