AminoSkin Cycling Team – Rennbericht Alpenbrevet.

„Das Alpenbrevet. Nicht so berühmt wie der Ötztaler aber ebenfalls ein Klassiker aus der Königsliga. 3 Strecken zur Wahl. Ich hatte mich für die Mitteldistanz entschieden. Nach den guten Erfahrungen vom Engadiner Radmaraton mit der frühen Anreise ging es ebenfalls schon Donnerstag in Nacht los, so dass Innertkirchen bereits am Vormittag erreicht wurde. Somit war dann noch genug Zeit für eine Anschwitzrunde auf den Grimselpass. Wieder zurück ging es am Abend dann zur Einschreibung nach Meiringen. Gestärkt mit Kohlenhydraten erfolgte ein letzter Check des Bikes und dann ging es schon zur Nachtruhe.

Um 5:00Uhr dann schon raus aus den Federn, Frühstück und Fahrt nach Meiringen zum Start. Ich hatte mich für die Variante Einzelstart entschieden und so ging es ab 6:00Uhr im 10s Takt auf die Strecke. Anfangs noch dunkel wurde sich am Rücklicht der Vorausfahrenden orientiert. Nach wenigen Kilometern erfolgte in Innertkirchen am tiefsten Punkt der Runde auf 639m Höhe der Abzweig auf den Grimselpass. Langsam ging die Sonne auf und nach 33km / 2:28h wurde der Grimsel auf 2160m überfahren. In rasanter Abfahrt ging es nach Ulrichen runter auf 1360m. Ohne Flachpassage folgte der zweite Zacken des Tages. 1008hm waren auf 15km zu kurbeln. Steigungen bis 16% waren dabei zu überwinden. Nach gesamt 4:45h /64km war dann auf 2468m der höchste Pass des Tages, der Nufenen bezwungen. Nach kurzer Verpflegung folgte auch schon die Abfahrt nach Airolo auf 1191m. Härter geht’s nicht? Doch! Die nächste Passauffahrt sollte eine Länge von 23km haben. Die alte Gotthardpassstrasse wollte überwunden werden. Und die hat es in sich. Steigungen von 8-12% auf kleinschlägigem Pflaster zehrte an Kraft und Willen. Doch das Panorama am Pass sollte entschädigen. Nach gesamt 7:13h / 110km war der Pass auf 2114m erreicht. Und auch hier erfolgte sogleich die Abfahrt, jetzt aber zusammen mit dem Hauptverkehr der neuen Passstrasse. Dies war teilweise sehr gefährlich, da Radfahrer und Autoverkehr wenig Rücksicht aufeinander nahmen. Da wurde es schon mal eng in den Kurven. So war ich froh, in Göschenen von der Gotthardstrasse abbiegen zu können, um den letzten Pass des Tages, den Susten, unter die Räder zu nehmen. Über 1250hm mussten zum Schluss noch gemeistert werden. Bei vollem Sonnenschein war dies eine harte Prüfung. Krämpfe galt es mit Magnesium in Schach zu halten. 2:20h dauerte die Auffahrt, die nach mittlerweile 10:10h Gesamtzeit und 141km nochmals auf 2207m gescheitelt wurde. Geschafft! Was jetzt folgte war eine traumhafte Abfahrt nach Innertkirchen. Dann noch eine Teerblase von 75hm auf das Geishölzli und Schlussabfahrt ins Ziel nach Meiringen. Die Goldtour war nach Brutto 11:12h, Netto 10:27h, 175km und 5121hm gefinisht. Im Ziel war ne ordentliche Finisherparty im Gange und mit zwei Mitstreitern der Transalp wurde noch längere Zeit über das Erlebte geschnackt.

Fazit, das Alpenbrevet ist mit rund 2000 Teilnehmern nicht so ein Gedränge wie manch anderer Alpenmarathon. Traumberge wobei jeder seine eigene Charakteristik hat. Viermal geht es auf über 2000m, Erholungsabschnitte sind Fehlanzeige. Es geht nur steil auf und ab. Mit dem Profil gehört das Alpenbrevet zu den härtesten Touren meines Lebens. Gut organisiert, Verpflegung noch Verbesserungswürdig, kann man die Tour auf jeden Fall für Bergziegen empfehlen.“

Teamfahrer Bernd Hoffmann (31.08.2013).

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