AminoSkin Cycling Team – Rennbericht BioRacer MTB Marathon Bad Harzburg.

„Am 28.04.2013 war für mich der verspätete Einstieg in die MTB Marathon
Saison gekommen. Nach super Tagen mit Sonne satt und Temperaturen von über
20 Grad hatte der Wettergott leider kein Mitleid mit den anderen Teilnehmern
und mir. Von Freitag bis Sonntag kurz vor dem Start regnete es fortwährend und das Thermometer zeigte lediglich 4 Grad an. Das machte die ansonsten auch schon nicht leichte Strecke noch schwieriger, bis hin das einige Passagen nicht fahrbar waren. Pünktlich um 10:00 Uhr fiel dann der Startschuss und die Teilnehmer und ich nahmen die 3 Runden á 19 km in Angriff.

Leider hatte ich mich zu weit hinten im Startblock eingereiht, so dass ich
an der ersten Engstelle, „der Treppe“, von einem langsameren Fahrer
aufgehalten wurde und vom Rad runter musste. Also hieß es erst mal schieben,
da ein Aufsteigen auf den nächsten 100 Metern nicht möglich war. Ich fand dann eine Gruppe, in der ich super mitfahren konnte und die technisch auf ähnlichen Niveau war. Zusammen nahmen wir die folgenden Kilometer unter die total verschlammten Räder. In der zweiten Runde fuhr ich dann auf meine Teamkollegin Monika Reker auf, die 15 Minuten vor mir gestartet war und 5 Runden (!!!!!) bewältigen wollte. RESPEKT!

Da nach vorne nicht mehr viel ging und nach hinten auch nichts passieren
konnte, hieß es für mich heil und defektfrei durchzufahren. Dies gelang
mir dann auch ganz gut und ich erreichte nach 3 Stunden und 32 Minuten das
Ziel. Das hieß im Resultat AK Platz 38, Gesamt 65.
Dieses Rennen wird mir aufgrund der Verhältnisse als eines des härtesten in
Erinnerung bleiben und ich bin mehr als froh das ich heil durchgekommen bin.“

Teamfahrer Michael Meyer (28.04.13).

„Es war nicht mein Tag – so könnte man den Start beim 5. Bad Harzburger Bioracer Marathon 2013 kurz und knapp beschreiben. Als der Wecker um 6 Uhr klingelte, ging es eigentlich schon los : VERSCHLAFEN – na bravo! Coffee to go, ein Brötchen im Auto und 2,5 h Fahrt in den Harz. Die Nacht über hatte es im Harz aus Eimern gekübelt und die Nässe eine Schlammwüste im Wald hinterlassen. Bei Ankunft erfuhr ich gleich, dass die Strecke ziemlich übel sei.Toll, ich hatte auf Ultra/ 5 Runden/ 95km und 2800 hm gemeldet – gut, dass ich da noch nicht wusste, was mich erwartete. Nummernausgabe war mal ausnahmsweise schnell erledigt, weil auf 5 Runden keiner anstand…komisch 😛 ! Kurz vor dem Start fällt mir ein: Shit, Transponder im Auto vergessen und hetz zurück. Gerade im Startblock drin, ging es auch schon los und zack – Kette ab und richtig schön in den Kurbelarm festgetreten. Ich schaffte es 5 Minuten später mit Unterstützung die Kette zu befreien und ging als Letzte ins Rennen! Das Frühstück war längst durch, der Anschluss ans Starterfeld nach 4 km geschafft, fuhr ich die erste Runde, dieses ohnehin nicht einfachen Marathons, noch recht zügig in 1:13 h durch – stellte aber da schon fest, dass spätestens ab der 3. Runde die Schlammspiele eröffnet sein würden.

Die 19 km lange Runde begann mit einem langen Anstieg, wovon 3 sehr steile Trailanstiege von bis zu 20 % gleich zu Beginn richtig Körner kosteten. Später folgten auf der Höhe lange und schnelle Abfahrten, die bei Temperaturen von nur 3-4 Grad am Renntag, die Muskulatur richtig schön auskühlen ließen, so dass bei dem dann folgenden sehr langen Anstieg durch Trittwechsel und Kälte leicht Krämpfe auftreten konnten – mich erwischte es in der 4. Runde einmal – andere Teilnehmer hatten auch ihre argen Probleme. Zwei technisch anspruchsvolle Trails, ein völlig verschlammter Weg mit Gehölzresten vom Waldrücken mit Bachdurchfahrt folgten bis zum Runden-durchlauf auf der Harzburger Pferderennbahn.

Die ersten 2 Runden folgte mir die spätere Drittplatzierte, jedoch war mir das Tempo für Marathon unter den Strecken-verhältnissen auf Dauer zu hoch und ich ließ sie fahren. In der 3. Runde vergaß ich im Rundendurchlauf neue Riegel mitzunehmen und musste mit reinen Kohlehydraten in der Trinkflasche und einem Squeezy Gel komplett 19 km durchfahren – dass mit Frühstück um 6 Uhr im Auto, war grenzwertig. Zum Glück hatte es aber keine Folgen. Ich überholte in der dritten Runde meine Mitstreiterin, die offensichtlich ihrem Tempo Tribut zollen musste und fuhr gut durch. Kurz vor dem 3. Rundendurchlauf lag ich noch recht gut in der Zeit, hatte nur 10 Minuten Differenz zu Liv Bachmann vom Stevens 1a Crossteam, die auf 3 Runden Zweite wurde. Zeitlich lag ich damit für Long Distance noch recht gut unter den Bedingungen. In der 4. Runde war der Parcours eine Schlammwüste, die Schaltung klemmte, Streckenabschnitte waren teilweise nur noch zu laufen – das Rennen eine echte Tortur. Die Konkurrenz hinter mir bereits aus dem Rennen, schlug ich mich die vierte Runde nach 5:29 h durch, wollte auch noch in die 5. fahren, was mir aber vom Veranstalter wegen Rundencut im Reglement untersagt wurde.

Unter trockenen Bedingungen bin ich die 5 Runden 2011 mit deutlich schlechterem Trainingszustand in 5:40 h gefahren – jetzt 4 Runden in 5:29 h … aufgrund der erschwerten Bedingungen wurde trotz Rundencut die Ultra-Distanz der Damen verdient gewertet – Platz 2 für mich. Alles andere stieß auch selbst bei den Männern auf wenig Verständnis – deren Kategorien auch erhebliche Rennaufgaben zu verzeichnen hatten. In 5 Jahren Harzcup war es das erste Mal so extrem!

Zum Reglement sei gesagt, der Rundencut ist so knapp bemessen, dass man als Frau im Grunde genauso schnell auf Langdistanz fahren muss, wie die Podiumskandidatinnen auf Mitteldistanz – dabei kann man sich keine Panne leisten, andernfalls ist selbst bei trockenen Bedingungen das Zeitlimit schwer zu halten. Und es wird weder in der Distanz noch im Zeitlimit zwischen Frauen und Männern differenziert – Letztere fahren von Natur aus schneller. Laut Veranstalter wurde mir mitgeteilt, dass eine Veranstaltungsauflage an dieser knappen Zeitbarriere Schuld sei. Erklärt auch warum sich so wenig Frauen an die Ultra-Distanz herantrauen. Zumindest hatte das Schlammszenario in diesem Jahr zur Folge, dass der Veranstalter die Damenwertung Ultra für 2014 überdenken will – längst überfällig im Harzcup…immerhin finishte die P-Weg Siegerin 2012 nicht einmal komplette 5 Runden !

Danke für die sonst tolle Veranstaltung – macht weiter so!“

Teamfahrerin Monika Reker (28.04.13).

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