„Am 23.02. stand die Deutsche Meisterschaft im 12 Stunden Indoor Mountainbiken in Rotenburg/ Fulda bei uns in der Rennplanung, zugleich erster Start eines AminoSkin Cycling Teams – wenn auch noch ohne Teamtrikots – bei der Kälte, wäre davon aber auch generell nicht viel zu sehen gewesen. Andre und ich starteten zum ersten Mal bei dieser Veranstaltung im zweier Mixed – hatten keine gute Rennvorbereitung – wollten eigentlich nur einen ersten Formtest und ein erstes MTB-Rennen nach der langen Winterpause. Im November/ Dezember hatten wir beide nach der letzten Saison pausiert, beide im Januar Grippe, mich biss zu allem Überfluss noch 2 Wochen vor dem Rennen ein Hund in den Oberschenkel und 3 Tage vor dem Start quälte ich mich noch mit Magen/ Darminfektion … Andre mitten im Lernstress zum 3. Staatsexamen…am Freitag vor dem Rennen wusste ich noch wo mein Magen liegt, der Start stand noch in Frage und Andre hätte sonst als Einzelstarter ummelden müssen – er selber noch Grippe angeschlagen – aber wir hatten Glück – ich war Punkt auf die Minute wieder hergestellt.
Der Rennparcours 30% Außenanlage und 70 % Indoor, gefühlt wie 80 % Outdoor, aufgrund der extremen Witterung. Es herrschte Schneetreiben, die Temperatur deutlich unter null Grad. Thermobekleidung, Überschuhe – noch nie sind wir ein Rennen unter so extremen Witterungsverhältnissen gefahren. Der Parcours sehr kurz (Länge ca. 4,5 km) hatte es in sich, da Schwierigkeitsgrade eingebaut waren, die zum Teil an Cyclocrossrennen erinnerten. Enge Kurvendurchfahrten und Slalom zum Teil auf nassem, dreckigem und somit stark rutschigem Untergrund. Im Parkhaus war der Stahlbeton so glatt und nass, dass diverse Teilnehmer in den ersten Stunden stürzten. Mir passierte das einmal – Andre gleich zweimal. Die engen Kurven musste man zum Teil in Schrittgeschwindigkeit fahren, bremsen vermeiden, um dann hart anzutreten, um auf den paar geraden Teilstücken auf Tempo zu kommen. Dem Material machte Dreck und Streusalz das Leben schwer, den Teilnehmern die extrem kalte Außenluft im Wechsel mit über 25 Grad in der Sporthalle, die pro Runde durchfahren werden musste. Die meisten Teilnehmer klagten nach ein paar Stunden über akutes Belastungsasthma, einige Teams gaben aufgrund dessen das Rennen auf – ich kämpfte auch mit starkem Husten.
Wir entschieden uns zunächst jeweils eine Stunde durchzufahren, was im Nachhinein auch das Beste war. Andre ging das Rennen zu Beginn zu schnell an, wir führten ca. 3 Stunden, dann bekam er einen Krampf und musste das Tempo drosseln. Ich entschied mich von Anfang an ohne Sturzrisiko saubere Rundenzeiten zu fahren und nicht auf Maximal zu setzen – zudem wollte ich einen ersten Formtest zu 24-Stunden Rennen absolvieren – möglichst saubere Rundendurchschnittszeiten. Wir rutschten nach Andres Krampf zunächst auf Rang 7 ab, wir entschieden jedoch noch bis 17 Uhr in Stunden zu wechseln, was sich auch auszahlen sollte. Die anderen Teams waren zu schnell und brachen sichtlich ein. Ab 17 Uhr versuchten wir noch von Rang 4 auf 3 zu fahren und wechselten auf jeweils 3 Runden, was eindeutig ein Fehler war. Die Wechselzone war durch den Veranstalter nicht für Zuschauer gesperrt. Man musste aus der Rennstrecke über eine Palette hinter die Bande zum Wechsel auf den anderen Partner, um anschließend mit dem Bike durch die Zuschauermenge ca. 50 m weiter wieder in den Parcours einzusteigen. Ausgerechnet beim Ausstieg der Wechselzone lief dann auch noch das Onlineergebnis per Beamer und Schaulustige blockierten die Wechselzone.
Der Hallenboden zu glatt für Radschuhe. Unlauter empfanden wir die Regel, wer einen Betreuer dabei hat, darf den ohne Bike in der Wechselzone laufen lassen, so dass diese Teams einen eindeutigen Vorteil hatten.
Insgesamt hat uns jeder Wechsel 30 Sekunden Zeit gekostet und somit auch die Möglichkeit noch aufs Podium zu fahren. Zudem nahmen die Podiumteams ihre Frauen aus dem Rennen, um ihre Rundenzeiten hoch zu halten, andernfalls hätten wir ihnen das Podium streitig gemacht.
Über den 4. Platz bei der deutschen Meisterschaft freuen wir uns dennoch sehr, insbesondere bei der schlechten Vorbereitung. 63 Runden fuhr ich im zweit-besten Rundendurchschnitt der Frauen im zweier Team Mixed national und bin erstaunt über diese gute Fahrleistung zu diesem Saisonzeitpunkt – kann nur noch besser werden – und dann Andre, dann bekommst Du auch noch einen Pokal! :)“
Teamfahrer Monika Reker & André Döring (23.02.13).